Fesselnder Vortrag am Schulvormittag
Ben Salomo alias Jonathan Kalmanovich besuchte die Inge-Aicher-Scholl-Realschule Neu-Ulm-Pfuhl. Als jüdisch stämmiger Wegbereiter der deutschen Rap-Szene gestaltete er den Geschichtsunterricht einmal ganz anders.
Mucksmäuschenstill war es immer wieder in der Aula der Realschule, als es Ben Salomo bei seinem rund zweistündigen Vortrag gelang, bei allen Zehntklässlern der Realschule für absolute Aufmerksamkeit zu sorgen. Dabei beschrieb er sehr anschaulich und rhetorisch wirklich beeindruckend für Jung und Alt seinen privaten und beruflichen Werdegang: In Israel ist er 1977 geboren und im Alter von vier Jahren nach West-Berlin umgesiedelt. Seit rund 25 Jahren macht er Hiphop-Musik und gründete später die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung „Rap am Mittwoch“ auf Youtube. Vor vier Jahren gab er das Format wegen starker antisemitischer Tendenzen in der deutschen Hiphop-Szene auf. Anhand seiner Lebenserfahrungen und der Darlegung historischer Zusammenhänge gelang es ihm nun, die Zuhörenden über Rassismus und Antisemitismus aufzuklären. Vorurteile konnten entkräftet werden und die Schüler und Schülerinnen zum Nachdenken bewegt werden, vor allem auch über das Rap-Business als Ganzes. Insgesamt war diese Veranstaltung sicher sehr hilfreich, die eigene Urteilsfähigkeit zu schulen und die Zivilcourage der jungen Menschen zu stärken, auf wirklich spannende Art und Weise.
Der Vortrag findet unter dem Motto „Guck mal, der Jude“ an mehreren bayerischen Realschulen statt, unterstützt von der Friedrich-Naumann-Stiftung.
B. Hafner