„Trotzdem ja zum Leben sagen“ – eine musikalische Lesung
Am 27. und 28. März ermöglichte die Realschule Pfuhl in einer Abendveranstaltung, aber auch am Vormittag für Schüler und Schülerinnen der 9. und 10. Klassen eine besondere musikalische Lesung mit Andreas von Studnitz und Wolfgang Lackerschmid, die von der Friedrich Ebert Stiftung Bayern gefördert wurde.
Mit verschiedenen Passagen aus dem packenden Zeitzeugen-Dokument „... trotzdem Ja zum Leben sagen“ von Viktor Frankl und der eigens dazu entwickelten musikalischen Umsetzung von Wolfgang Lackerschmid entstand ein spannendes, ergreifendes und zum Nachdenken anregendes Live-Hörspiel, in diesem Fall für Eltern und die Schülerschaft.
Das 1946 veröffentlichte und in der Lesung zitierte Buch des jüdischen Psychotherapeuten Frankl schildert nicht nur eindringlich seine Erlebnisse als Häftling in deutschen Konzentrationslagern, sondern reflektiert diese auch in Bezug auf die Psyche der Betroffenen. So befasst er sich speziell damit, wie es möglich ist, auch noch unter inhumansten Bedingungen einen Sinn im Leben zu sehen und den Respekt vor den Mitmenschen zu bewahren. So nahmen es auch die Schülerinnen und Schüler in der Veranstaltung wahr. „Trotz der Situation in den Lagern den Lebenswillen nicht zu verlieren, war übermenschlich“, beschrieb es die Schülerin Michelle Ebel aus der Klasse 9 c. Ihr Mitschüler Cid Schmidt fasste es mit den Worten zusammen: „Das Feeling war wirklich gut, man ist in die Geschichte eingetaucht.“ In den rund 70 Minuten entstand eine gespannte Stimmung, in der man durchgehend eine Stecknadel hätte fallen hören können. Das sah die Lehrerin Frau Christina Glöckler auch so: „Die bildliche Sprache des Autors verschaffte mir wirklich Gänsehaut.“ Auch Maxi Schneider aus der Klasse 10 b bestätigte das: „Die Geschichte war sehr mitreißend, auch die Musikbegleitung unterhielt und war sehr wichtig zu der Geschichte.“ Seine Mitschülerin Carina Frank folgerte: „Mich haben die bildlichen Beschreibungen von den Situationen und Umgebungen und die genauen Beschreibungen seiner Gefühle beeindruckt und berührt.“ Dies konkretisierte Nicole Tumanin aus der Klasse 10 b noch mit den Worten: „Das Beeindruckendste an der Vorlesung war, dass er die Erlebnisse so haargenau wiedergeben konnte, sodass man die Perspektive von damals erleben konnte, die man sonst nirgendwo nachlesen kann.“
Viktor E. Frankl, geboren 1905, war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien und Professor für Logotherapie u. a. in San Diego, Kalifornien. Er war Inhaber von 29 Ehrendoktoraten und seine Bücher wurden in 22 Sprachen übersetzt. Die Erinnerungen an seine Zeit im Konzentrationslager – „... trotzdem Ja zum Leben sagen“ - haben seit Erscheinen 1946 Millionen von Lesern bewegt. Viktor E. Frankl starb 1997 in Wien.